Typisch Steirischer Kren g.g.A. ist nicht nur unverzichtbarer Bestandteil einer zünftigen Brettljause oder von gekochtem Rindfleisch. Kren ist auch eine alte Heilpflanze, deren scharfe Senföle mobil gegen Erkältungen machen.
„Wenn du beim Kren-Reißen nicht weinst, ist es kein Steirischer Kren“, bringt es Martin Kern, Obmann der steirischen Krenbauern, auf den Punkt. Denn genau dafür ist Steirischer Kren g.g.A. bekannt: für seinen würzigen Geschmack und die einzigartige Schärfe.
Es sind die Senföle, die für die eine oder andere Träne verantwortlich sind, denn sie setzen ihre reizende Wirkung beim Reiben des Gemüses frei. Das Gute daran: Sie verleihen dem Kren die unverwechselbare „beißende“ Schärfe und besitzen außerdem eine antibakterielle und antioxidative Wirkung. Deshalb wird der Steirische Kren auch als „Antibiotikum des Gartens“ bezeichnet. „Überhaupt handelt es sich bei Kren um einen Tausendsassa“, weiß Martin Kern zu berichten. „Denn haben Sie gewusst, dass diese Wurzel doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone enthält?“ Sie liefert zudem reichlich B-Vitamine und wertvolle Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor und Eisen.
„Kren zieht das Fieber raus!“
Mit dieser Fülle an gesundheitsfördernden Eigenschaften hat sich Kren seit Jahrhunderten als altes Hausmittel gegen Atemwegs- und Harnwegsinfekte bewährt. Nicht umsonst besagt ein altes Sprichwort: „Kren zieht das Fieber raus!“
Aufgrund der reizenden Eigenschaften der enthaltenen Senföle, wirkt die scharfe Wurzel auch durchblutungsfördernd. Die reizende Wirkung des Krens wird auch als innere Anwendung eingesetzt und regt die Verdauung, Leber und Bauchspeicheldrüse an. „Im Idealfall steht Steirischer Kren – wie bei mir zuhause – wie Salz und Pfeffer auf dem Tisch“, rät der Krenbauer. Damit werden Speisen verfeinert und ganz nebenbei das Immunsystem gestärkt. „Manche nehmen sogar täglich einen Teelöffel Kren zu sich, um fitter durch die kalte Jahreszeit zu kommen“, weiß Martin Kern.
Übrigens gilt für den Steirischen Kren g.g.A.: Je frischer, umso schärfer! „Damit die Krenwurzel länger frisch bleibt, wickelt man sie am besten in ein Geschirrtuch, das man vorher mit Essig befeuchtet hat“, empfiehlt Martin Kern. Dann ab damit in den Kühlschrank. Oder besser noch: Rasch verarbeiten, damit die nächste Verkühlung erst gar keine Chance hat!
Fotos I Werner Krug