In vielen Arbeitsschritten zur Steirischen Spezialität

Es kann schon mal vorkommen, dass einem beim rein beißen die eine oder andere Träne runter läuft. Ist aber kein Wunder, frisch gerieben bringt der Steirische Kren g.g.A. eine gute Schärfe mit sich und gibt jedem Gericht eine besondere Würze. Doch bis es soweit ist, sind zahlreiche Arbeitsvorgänge notwendig, wie uns Krenbauer Felix Braunstein wissen lässt.

Auf den Feldern in der südlichen Steiermark gibt es das ganze Jahr über was zu tun, denn der Anbau des Steirischen Kren g.g.A. ist sehr arbeitsintensiv. „Aber nicht nur das,“ verrät uns Felix, „die Produktion ist oftmals auch besonders anstrengend und hart, da immer noch viel Handarbeit notwendig ist und während der gesamten Produktionszeit Genauigkeit gefragt ist. Es gibt ein altes Sprichwort, das mir mein Vater mal gesagt hat: ‚Der Kren will jeden Tag seinen Herren sehen‘,“. Er muss es wissen, denn Felix ist in St. Margarethen an der Raab auf dem landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern aufgewachsen. „Seit klein auf bin ich immer schon zuhause mit dabei und habe geholfen, wo es nur gegangen ist,“ plaudert er aus dem Nähkästchen. So war es rasch klar, dass Felix nach dem Abschluss der Landwirtschaftlichen Schule in Hatzendorf den Meister in der Sparte Landwirtschaft absolvierte und Krenbauer wurde. Seiner Meinung nach der schönste Beruf, den es gibt.

Umfangreiche Produktion

Anfang April, wenn die Frühjahrstemperaturen ein wenig steigen, wird mit der Aussaat der neuen Ernte gestartet. Dafür wird kein Saatgut verwendet, denn Produzentinnen und Produzenten vermehren ihren Steirischen Kren g.g.A. selbst. Dazu nehmen sie die schönsten Seitenwurzeln des Krens, schneiden sie auf eine Länge von 35 Zentimetern und bewahren sie auf. Diese ausgesuchten Seitenwurzeln der vergangenen Ernte, die sogenannten „Fechser“, werden dann fast waagrecht auf den Feldern abgelegt und wachsen zu einer neuen Krenwurzel heran. „Zwei Monate später – meist zwischen Ende Mai und Anfang Juni – geht es dann ans Eingemachte,“ erzählt Felix. Dieser Arbeitsschritt wird „Kren heben“ genannt, denn dabei werden die Fechser nochmals befreit und alle Triebe bis auf den Stärksten ausgebrochen. „Dies ist eine sehr harte Arbeit und die Qualität der Arbeit muss perfekt sein. Allerdings können wir nur so die typisch glatten und gleichmäßige Krenstangen mit leicht gebogenem Kopf sicherstellen, die charakteristisch für den Steirischen Kren g.g.A. sind,“ klärt der Krenbauer auf.

Ernte in zwei Etappen

Im Juli wird in einem Kontrollgang jede Pflanze nochmals auf Arbeitsfehler untersucht und dann heißt es ‚wachsen und gedeihen‘. Im Spätherbst nach dem ersten Nachfrost ist es dann soweit. Die Blätter beginnen abzusterben, der Wurzelwachstum ist damit abgeschlossen und die Ernte kann beginnen. „Das ist für mich der spannendste Teil, auf den man das ganze Jahr über hingearbeitet hat und man endlich das Ergebnis sieht,“ erzählt Felix. Da der Steirische Kren g.g.A. winterhart ist, bleibt ein Teil der Wurzeln im Boden. Diese natürlich kühle Lagerung erhält die Aromen und spart Energie- und Lagerkosten. „So können wir auch im Frühjahr nochmals ernten und haben für die Osterjause einen guten frischen Kren, was ich besonders genieße“, schwärmt Felix.

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