Ein Alpsommer wie damals

Barbara und Herbert Rüf verbringen ihre Sommer seit 1994 auf der Alpe Obere – mit etwa 80 Kühen der Schwarzenberger Alpgemeinschaft, die auf den steilen Hängen zwischen den Bergen Klippern und Kanisfluh weiden. Ein Großteil der Milch wird in der kleinen Käserei zu Vorarlberger Alpkäse g.U. verarbeitet.

Im Jahr 1994 entschied sich Herbert Rüf (68) gemeinsam mit seiner Frau Barbara (63) und ihren drei Kindern Martin, Annelies und Andreas, den Sommer auf der Brendleralpe im hinteren Bregenzerwald zu verbringen. Herbert war zuvor als Senn in der Sennerei Schnepfau tätig. Schon als Kind und Jugendlicher hatte er viele Sommer auf der Alpe verbracht und dort das Handwerk der Käseherstellung erlernt. Für Barbara hingegen war alles neu. Nachdem die Rüfs 17 Jahre lang auf der Brendleralpe gelebt hatten, wurden sie von der Alpgemeinschaft Schwarzenberg beauftragt, die Alpe Obere zu bewirtschaften.

Seitdem sind fast dreißig Jahre vergangen, aber die Rüfs haben immer noch eine große Liebe zum Alpleben. Andreas, der jüngste Sohn und mittlerweile 34 Jahre alt, ist gelernter Zimmermann und verbringt immer noch jeden Sommer auf der Alpe Obere. Die Kinderstimmen, die man dort immer noch hört, gehören den „Sommerkindern“, die bei den Rüfs zu Gast sind. „Nachdem unsere eigenen Kinder wegen Schule und Beruf immer weniger Zeit auf der Alm verbrachten, kamen zunächst ihre Cousinen und Cousins mit uns hierher“, berichtet Barbara. „Später hat sich im Tal herumgesprochen, dass Kinder gemeinsam mit uns auf die Alp ziehen können. Seitdem gehören immer zwei von ihnen zu unserem Alpleben dazu.“

Leben auf der Sennalpe
Der Tag hoch über dem Tal beginnt um fünf Uhr morgens, wenn die Kühe gemolken und auf die Weide gebracht werden. Nach dem Frühstück hilft Barbara ihrem Mann in der Sennküche bei der Herstellung von Käse. Im Laufe des Sommers werden mehr als 100.000 Liter Heumilch g.t.S. zu zehn Tonnen Vorarlberger Alpkäse g.U. und Alpbutter verarbeitet. Währenddessen helfen die Kinder gemeinsam mit Andreas, den Stall zu säubern und danach die Alphütte in Ordnung zu bringen. Mittags wird gemeinsam gekocht und Kuchen für Wanderer und Gäste gebacken. Der Alptag endet gegen 21 Uhr.

Herbert und Barbara Rüf sind mittlerweile im Ruhestand. Im Winter vermieten sie Ferienwohnungen in ihrem Haus in Au, und gelegentlich hilft Herbert in Damüls, wo er lange Zeit als Pistenraupenfahrer tätig war, am Skilift aus. „Die Leute fragen uns oft: Warum macht ihr das Alpleben immer noch mit?“, erzählen die Rüfs. „Da meinen wir nur: Arbeit macht zufrieden!“

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